20080416

Das ging wie der Blitz

20080414, Berlin - Paris via Nürnberg, AB6413, AB 8662

Wenn ich eine Strecke wie diese mit LH oder AF fliege, muss ich um 6 am Flughafen sein, ich nehme noch 3 Espressos in den Loungen (Essen in AF-Lounge kann man um diese Zeit eh vergessen, in LH-Senator-Abteil okay), greife nach 3 Zeitungen (FAZ, SZ, HB, geht nur bei LH, AF hat gar nichts) und sitze um 7 in der Maschine, um mir anzuhören, dass der Slot erst um 7.34 Uhr aufgeht.
Deshalb hatte ich mich für diesen Einfachflug (nur AB macht das kostengünstig) mental auf den Worst Case eingestellt. Flug verpasst, Gepäck weg, was auch immer.
Die Realität sah so aus: Um 6 am Flughafen angekommen, am Automaten Boarding-Pass geholt, rüber in den C-Bereich (wirkt wie eine gut aufgeräumte Lagerhalle), Gepäck an der menschenleeren Baggage-Drop-off-Stelle abgegeben, von Security durchmassieren lassen, einsteigen, Zeitungen abholen (es gab eine Auswahl von vielleicht 8 Zeitungen und Zeitschriften), hinsetzen (ex LTU-A321, neu) und halbwegs pünktlich abfliegen. Auf 50-Minuten-Flügen gehen Paxen bei LH meist leer aus, hier reicht der Service für Kaffee und Laugenweggli bis in die hinterste Reihe. Obwohl etliche Urlauber 2 Minuten diskutieren und noch scharf die zweifellos lebenswichtige Frage überlegen mussten, ob sie jetzt Pfefferminztee oder Schwarztee sollten, blieb die Besatzung völlig gelassen. Und war auch nicht so muffelig wie oft morgens auf LH- oder AF-Flügen. Auch bei der Laufsprecherdurchsage zur Sicherheit zeigte sich das: "Und wenn Masken runter kommen, nehmen Sie sich eine und denken Sie positiv." Gelächter auf dem Parkett.
In Nürnberg gings pünktlich weiter mit einem Niki-Flug, einem der AB-Zweige. Es reicht auch noch kurz fürs Abschicken eines Textes dank dem relativ weit streuenden WLAN bei der LH-Lounge. Die Niki-Besatzung sprach mit österreichischem Dialekt, sie hätte (altersmässig) eine (gut erzogene) Kinderschar von mir sein können. Als das Wägeli mit den Sandwiches durchsauste, dachte ich, so 7 Euro kosten die bei Billigfliegern wie Easyjet oder Ryanair. Die waren gratis, genauso wie die (etwas andere) Zeitungs- und Zeitschriftenauswahl. Die via Deckenmonitore angezeigten Inflight-Karten sind auf dem neusten Stand. Der Service war perfekt, die Purserin (geschätztes Alter 21) machte etwas auf Vamp und hauchte ihre Anweisungen ins Mikro.
Der Hammer kommt jetzt. Dachte ich. Gepäck weg, zerbeult, man weiss ja nie, zumal meine Erinnerungen an Paris-Orly nicht besser sind als CDG. Ausgabe war an einem gemeinsamen, etwas versteckten Band mit Easyjet (aus Berlin kommend). Die werden sich gedacht haben, wenn sie schon alle in einer so merkwürdigen Sprache meckern, die Deutschen, so sollen sie das da weit hinten im Kabäuschen machen. Der Easyjet-Flug war 30 Minuten vor uns gelandet, wir bekamen aber, 15 Minuten nach der Landung und 5 Minuten nachdem ich am Band war, unser Gepäck sofort. Wer sich auf dem Weg etwas Zeit gelassen hatte, konnte es sogar direkt in Empfang nehmen.
Das ging wie der Blitz - und war in jeder Hinsicht eine vom Preis-Leistungsverhältnis unschlagbare Alternative.

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